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Leonie

Hallo, ich heiße Leonie ...

... und bin im Dezember 2012 geboren. Meine Schwester Lena-Sophie und ich sind der ganze Stolz von unseren Eltern. Wir leben auf der wunderschönen Insel Rügen zusammen mit unseren beiden Meerschweinchen Susi und Sissy.

In der Schwangerschaft gab es eigentlich gar keine Probleme. Alles verlief normal bis zur Ultraschalluntersuchung bei der Kreißsaal-Besichtigung. Da meinte der Arzt nur, die Nabelschnur sei nicht richtig durchblutet, deshalb sollte eine Woche später ein Doppler gemacht werden. Meine Mama hat sich deswegen sehr große Sorgen gemacht und sich eingewiesen. Da wurde der Doppler gemacht, aber angeblich hat man nichts gesehen. Ein paar Wochen später wurde ich per Wunsch-Kaiserschnitt geboren. Als meine Mama aus dem OP kam, sagte die Hebamme ihr nur, dass ich sofort in den Brutkasten muss, weil ich aussehe wie in der 36. Woche und Wärme und Atmung nicht richtig halten kann.

Noch am gleichen Tag ...

informierte der Oberarzt, dass die Plazenta unterversorgt gewesen sei und mich nicht mehr richtig versorgt hatte. Der Plan war, mich nach 2 Tagen im Brutkasten ins Wärmebettchen und dann einen weiteren Tag später zu Mama ins Zimmer zu legen.

Aber an meinem 3. Lebenstag hat sich unsere Welt verändert!

Morgens kam die Kinderärztin und erzählte meiner Mama, dass ich über Nacht gekrampft hatte. Ich habe Medikamente bekommen und es wurden weitere Untersuchungen gemacht. Nach dem Frühstück kam die Information, dass ich in das Universitätskrankenhaus nach Greifswald auf die Frühchenstation verlegt werden sollte. Meine Mama rief ganz aufgelöst meinen Papa an, der sofort mit meiner großen Schwester Lena-Sophie zu uns kam. Er brachte Lena zu den Großeltern und fuhr auch nach Greifswald. Meine Mama wurde erst später verlegt, aber immerhin hatte ich mein Kuscheltier bei mir, das ich von ihr zur Geburt geschenkt bekommen hatte.

Der erste Verdacht der Ärzte war, dass ich den schlimmen Herpesvirus hatte, der im Gehirn alles kaputt macht. Aber das konnte nach einem Test ausgeschlossen werden. Am nächsten Tag wurde ein MRT gemacht und auf der linken Gehirnhälfte war alles weiß. Die Ärztin sagte, dass sie den Verdacht habe, dass es ein Tumor sei. Meine Mama konnte sich nicht mehr beruhigen. Es war ja schon schlimm für sie, dass sie mich nicht anfassen durfte, weil ich durch die Medikamente nur geschlafen habe. Später kamen mein Papa und mein Opa zu uns ins Krankenhaus. Ihnen wurde dann vom Oberarzt gesagt, dass ich einen Hirnschlag, also einen Schlaganfall hatte.

Nach vielen schwierigen Hürden ...

... und Physiotherapie und Wassertherapie geht es mir aber jetzt richtig super! Ich habe auf der rechten Körperhälfte nur eine minimale Seitendifferenz und sprechen kann ich auch schon die ersten Worte: Mama, Papa, Oma und heiß.

Ich gehe in einem normalen Kindergarten in die Krippe seit ich 9 Monate alt bin und da gefällt es mir richtig gut. Meine Schwester ist auch da, nur in einer anderen Gruppe, weil sie ja schon älter ist. Ich kann schon krabbeln und fange auch an, an der Hand zu laufen. Ich gehe gerne mit meiner Mama und meiner Schwester spazieren, aber natürlich sitze ich dabei noch im Kinderwagen. Außer wenn es kalt ist, dann möchte ich nicht so gerne raus gehen. Dann spiele ich lieber drinnen mit meiner Schwester und mache meinen Eltern noch mehr Arbeit, weil ich alles ausräume.

Ach ja, Mamas Spitzname für mich ist übrigens Sternchen, aber meine Eltern nennen mich auch oft Leo.

(Stand 02/2014)