05746/43499-57  SCHAKI e.V. - Wehmerhorststr. 126 - 32289 Rödinghausen

Therapien von M bis Z

Neuropsychologisches Training

Eingesetzt wird das Training zur Schulung geschädigter kognitiver Fähigkeiten. Trainiert wird die Konzentration, Orientierung, Rechen- und Lernfähigkeit, Gedächtnis, Raumsinn, Planung und Sprache. Die Übungen werden anhand bestimmter Materialien durchgeführt: Arbeitsblätter, Wort- oder Bildkarten oder auch Piktogramme. Das Training geht über einen Zeitraum von sechs bis acht Wochen, eine Sitzung dauert 45 bis 60 Minuten. Es ist nicht nur auf die gestörten Funktionen ausgerichtet, sondern fördert auch die gut erhaltenen Fähigkeiten. Es kann bereits im Akutstadium nach einer Hirnschädigung in vereinfachter Form begonnen werden.

Neurolinguistische Therapiesoftware

(EvoCare-Therapie)

Die Neurolinguistische Therapiesoftware ist ein Übungsprogramm, welches speziell für Patienten mit Sprachstörungen (Aphasie) entwickelt wurde. Dieses zusätzliche Verfahren gilt als Unterstützung in der (teil-)stationären und ambulanten Rehabilitation und ist auch als EvoCare-Therapie oder Evoling bekannt. Die 2002 neu entwickelte Therapie wird ergänzend zur konventionellen Arbeit der Logopäden angewandt. Bedient wird das Übungsprogramm über einen berührungsempfindlichen Monitor, der an einen Computer angeschlossen ist, so dass er auch für motorisch eingeschränkte Personen bedienbar ist. Nach Abschluss der klinischen Rehabilitation nehmen Patienten die Therapie mit nach Hause und üben dort in Eigenregie weiter.

Osteopathie

Die Osteopathie ist ein überwiegend manuelles Diagnose- und Behandlungskonzept. Es kommt aus den USA und geht davon aus, dass der Körper eine Funktionseinheit bildet. Störungen in einem Bereich können also andere Bereiche beeinflussen. Durch die Behandlung des Knochengerüstes und des Bewegungsapparates sollen sich diese Störungen beheben lassen. Nach Meinung der Osteopathen besitzt der Körper die Fähigkeit, sich selbst zu regulieren. Sie können nach eigener Aussage mit den Händen die Spannung von Muskeln, Knochen und Gelenken feststellen und gestörte Funktionen spüren. Durch verschiedene Techniken angeregt soll sich der Körper selbst heilen.

Propriozeptive neuromuskuläre Fazilitation (PNF)

Die PNF ist eine Ganzkörper-Behandlung, die darauf abzielt, dass Muskeln und Nerven besser zusammen arbeiten. Bestimmte Reize werden im Nerven- und im Muskelsystem gebildet und geleitet. In einer festgelegten Art und Weise nutzt der Therapeut bestimmte Stimuli wie z.B. Zug, Druck oder Dehnung und erhält daraufhin erwartete Reaktionen: Muskelkontraktion oder Muskelentspannung. Die Techniken der PNF sind im Stehen, Sitzen, Liegen und Gehen anwendbar.

Sensorische Integration

Als gesunder Mensch kann man mit seinen Sinnesorganen Eindrücke fühlen, empfinden und erfahren. Diese Eindrücke werden vom Gehirn erfasst und dort richtig eingeordnet, verarbeitet oder gespeichert. Im Falle einer Wahrnehmungsstörung werden solche Informationen und Impulse allerdings nur ungenügend übermittelt. Die Folge ist, dass Informationen aus der Umwelt nicht aufeinander abgestimmt verarbeitet werden können. Mit gezielten Reizsetzungen und einem gezielten Reizangebot soll die sensorische Integration der Patienten verbessert werden.

Visuelles Restitutions Training

(VRT; Computergestütztes Sehtraining)

Das VRT ist ein Computer-basierendes Therapieprogramm zur Behandlung neurologisch bedingter Gesichtsfeldausfälle. Nach einer Gesichtsfeld-Vermessung des Patienten wird ein individuelles Trainingsprogramm erarbeitet. Damit trainiert der Patient zu Hause am Computer, und zwar ein halbes Jahr lang täglich zwei Mal. Im Laufe des Trainings soll der Patient auch Lichtpunkte außerhalb seines zentralen Gesichtsfeldes wahrnehmen, diese erkennen und per Tastendruck bestätigen. Das VRT kann eine komplette Wiederherstellung des Gesichtsfeldes nicht erreichen, sorgt aber für eine verbesserte Sehfähigkeit.

Vojta

Bestimmte Bewegungsmuster sind uns als Menschen angeboren. Mit der Vojta-Therapie wird das Gehirn angeregt, eben diese eigentlich angeborenen Bewegungsmuster zu aktivieren. Hierzu werden bestimmte Punkte der Skelettmuskulatur gedrückt und dadurch das zentrale Nervensystem auf allen Schaltungsebenen angeregt. Auch die Gesichtsmuskulatur, die Augenbewegung, der Schluckvorgang, die Atmung oder die Verdauung kann so aktiviert werden. Die Behandlung wird ca. viermal täglich für jeweils 20 Minuten durchgeführt. Damit die Therapie erfolgreich verläuft, ist es wichtig, die Übungseinheiten auch zu Hause weiter zu führen.

Wassertherapie nach Mc Millan/ Halliwick Konzept

Die Therapie wird als ergänzende Maßnahme bei neurologischen Krankheitsbildern, aber auch bei orthopädischen Erkrankungen eingesetzt. Bei der Bewegungstherapie im Wasser wirken das Element an sich, die Wärme und der Auftrieb positiv auf den Patienten ein. Antriebshilfen werden nicht verwendet, jeder Patient hat einen Helfer. Aufbauend auf einem Drei-Stufen-Plan, bekommt der Patient durch "Geistige Anpassung" (auf die neue Situation reagieren), "Gleichgewichtserhaltung" und "Bewegung" wieder Vertrauen in seine Fähigkeiten und erlernt bestimmte Bewegungen.

Alle Texte in diesem Bereich wurden uns mit freundlicher Unterstützung von der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe zur Verfügung gestellt.